Ernst Nolte

deutscher Historiker; promovierter Philosoph; Prof. für Neuere Geschichte in Marburg 1965-1973 und an der FU Berlin 1973-1991; Veröffentl. u. a.: "Der Faschismus in seiner Epoche", "Marximus und Industrielle Revolution", "Der Europäische Bürgerkrieg 1917-1945", "Die dritte radikale Widerstandsbewegung: Der Islamismus"; löste 1986 den sog. Historikerstreit um die Singularität des Holocaust aus

* 11. Januar 1923 Witten

† 18. August 2016 Berlin

Herkunft

Ernst Hermann Nolte wurde 1923 in Witten/Ruhr geboren. Er entstammte einer katholischen Lehrerfamilie und wuchs in Hattingen/Ruhr auf, wo sein Vater Heinrich Nolte Volksschulrektor war. N.s jüngerer Bruder fiel mit 17 Jahren als Soldat im Zweiten Weltkrieg (1939-1945).

Ausbildung

N. wurde nicht zum Kriegsdienst eingezogen, weil ihm drei Finger an einer Hand fehlten. So studierte er direkt nach dem Abitur (1941) Philosophie, Germanistik und Klassische Philologie an den Universitäten Münster, Berlin und Freiburg/Br. (u. a. bei Martin Heidegger). Im Luftschutzbunker legte er 1945 ein Notexamen ab. 1952 promovierte N. in Freiburg bei dem Heidegger-Schüler Eugen Fink zum Dr. phil. mit der philosophischen Dissertation "Selbstentfremdung und Dialektik im deutschen Idealismus und bei Marx". 1964 habilitierte er sich im Fach Geschichte mit Unterstützung des Historikers Theodor Schieder an der Kölner ...